Seit ihr interessiert an Kurzgeschichten?
Mich interessiert eure Meinung zu diesem Textausschnitt und würde mich sehr über jegliche Bemerkung hierzu freuen
Eure
Mel
♥
-Das Ende meines Lebens-
Ich komme nicht mehr klar. Ich kann einfach nicht mehr.
Lieber das Messer oder die Brücke? Was ist qualvoller… Wenn es so weiter geht
werde ich mich umbringen. Steve hasst mich. Jeder hasst mich. Ach wäre ich nur
jemand anderes. Wie schön und leicht das Leben hätte sein können, wenn ich ihn niemals getroffen hätte. Doch es ist
nun mal geschehen und daran kann ich nichts mehr ändern. Mom und Dad werden
einsam sterben. Aber auch nur wenn ich die alte Olle von meinem Dad weg ekel.
Doch dies dürfte nicht so schwer sein, wenn Julian mir dabei helfen würde. Und
ich bin sicher, dass er dies tut. Das was mich am Leben hält ist die Hoffnung,
dass doch wieder alles gut werden kann. Doch wie es momentan aussieht, erlischt
sie. Wie eine Kerze auf der Fensterbank, wenn ein kalter, rauer Wind vorbei
zieht. Und da wäre noch Amy. Wenn es ihr nicht mindestens genauso beschissen
ging wie mir… na ja… dann wäre es vorbei. Alles muss auf einmal geschehen. Die
Scheidung meiner Eltern, der Tod von Gradma, das Leben. Und dann kam auch noch
er. Der tollste Typ überhaupt, welcher mich abgelenkt hat. Abgelenkt von meinem
Leben. Stets war er da für mich. Doch dann war auf einmal Schluss. Ende mit der
schönen Zeit und hallo Leben. Er ließ mir einen Brief zukommen
Liebste Em, es
fällt mir schwer das zu sagen. Doch ich liebe dich. Das tue ich mehr als alles
andere. Ich brauche dich. Ich brauche dich hier bei mir. Ohne dich ist das
Leben sinnlos. Diese drei Worte auszusprechen kostet Kraft, die ich vor ein paar
Wochen nicht hatte. Aber jetzt kann ich es, da ich weiß dass ich dich liebe und
es niemals ein Fehler sein wird diese Worte zu dir zu sagen. Ich liebe dich. Du
bist am Morgen mein erster Gedanke wenn ich aufstehe und mein letzter sobald
ich schlafen gehe. Ich kann mich noch ganz genau an unsere schöne gemeinsame
Zeit erinnern. Die Zeit am Meer, in der Bahn, beim Schuhe einkaufen. Diese Zeit
mit dir habe ich genossen. Du weißt hoffentlich, dass meine liebe zu dir nicht
selbstverständlich ist. Du hast mir gezeigt, dass man lieben kann. Du hast mein
Herz geöffnet und es zum Schlagen gebracht. Du… Ich weiß, dass ich
Fehler gemacht habe. Ja. Ich sehe es ein. Aber
nach dieser Zeit ist mir aufgefallen, wie sehr ich dich doch brauche und
das es ohne dich nicht geht. Ich wünsche mir so sehr, dass du es genauso siehst
und wir es noch einmal versuchen können. Emily, ich liebe Dich!
Steve ♥
Er kann nicht meine Gefühle für ihn ändern, dieser Brief. Aber
selbst wenn… ich könnte es nicht. Nicht nachdem er mich einfach so stehen
gelassen hat. Mitten drin im Leben. Ganz alleine und er ist einfach nicht mehr
aufgetaucht. Was hätte ich erwarten sollen?! So ein falscher Hund. Lässt mich einfach
stehen. Er hat mich nicht verdient. Ja genau. Das würde es gewesen sein.
So sieht also mein Leben aus. Chaotisch. Verlassen. Scheiße. Alles
Begann nicht vor allzu langer Zeit. Ich rede eher gesagt vom 14.April. 63 Tage
vor heute.
14.April
Ich kam
gerade von der Schule heim. Ich betrat die Veranda an unserem Haus und kramte
in meiner Tasche nach dem Haustürschlüssel. „Verflixt nochmal“ Ich hatte ihn
wohl irgendwo verloren. Wie gut, dass Amy den Ersatzschlüssel bei sich zu Hause
hatte. Ich hätte also nur ein paar Straßen weiter gehen müssen und schon wäre
ich bei ihr gewesen. Doch ich war zu müde dazu. Die heiße Sonne prallte auf
meine helle Haut im Nacken. Ich merkte wie eins zwei Schweißperlen mir den
Rücken herunter liefen. Ich schaute durch die glasige Eingangstür, und
versuchte irgendjemanden zu entdecken. Aber weder Mom noch Dad waren zu sehen.
Ich hörte ein lautes Aufschreien. Dann ein Klirren. Ich erschrak. Leise
stellte ich meine Schultasche ab und schlich ans Küchenfenster woher die
Geräusche kamen. Ich lugte über die Fensterbank
und schob den kleinen, zierlichen Blumentopf zur Seite. Ich erkannte
sofort das blumige Kleid meiner Mom. Sie stand nur wenige Meter weit weg von
der Glasscheibe. >>Dann sag du es ihr. << Es kam aus ihr wie aus der Pistole geschossen.
>>Beruhige dich doch mal! <<, hörte ich Dad sagen. >>Lass
mich .<< Sie riss seinen Arm weg, den Dad ihr auf die Schulter
legte.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war nur in sie gefahren. Noch nie
zuvor gab es Streit. Ich hörte nichts mehr, außer einem ellenlangen Piepen in
meinen Ohren. Alles drehte sich in mir. Was hatte das zu bedeuten? Noch bevor
ich über diese Frage nachdenken konnte, knallte die Haustüre zu. Ich zuckte in
mir zusammen. Ich sah meinen Vater, der wütend aus dem Haus stürmte und
schnurstracks an mir vorbei eilte. Er hatte mich nicht gesehen. Als ich das
Haus betrat war Stille. Totenstille.